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Montag, 31. Dezember 2012

Frühling im alten Jahr

Mit der Klimaerwärmung spinnt das Wetter: Heute, am letzten Tag des Jahrs, habe ich hinter unserem Haus Frühlingsblumen fotografiert — ich glaube, mir spinnt's. Aber in den letzten Tagen war der Winter in der Schweiz gar nicht winterlich, sondern frühlingshaft warm. Kein Wunder, erwacht die Vegetation zu Unzeit!





Bleibt nur zu hoffen, dass der Frühling im Neuen Jahr deswegen nicht ausbleibt!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert

Am Jahresende ist Zeit der Bilanzen und der guten Vorsätze. Man stellt sich vor, was man im kommenden Jahr alles besser machen will. Eigentlich sollte man sich die guten Vorsätze aufschreiben, damit man sie Ende Jahr in der persönlichen Bilanz abhaken kann. Doch das ist schon wieder einer dieser Vorsätze, die den Weg zur Hölle säumen. Eigentlich weiss man's ganz genau und macht's dann doch nicht.

Hier wenigstens eine Liste angefangener oder zumindest angedachter Blogeinträge, die erst 2013 — oder vielleicht auch gar nie — fertig geschrieben werden:
  • Den Rundgang durch die neue PHZ möchte ich gerne fortsetzen. Leider bin ich mit outdoor indoor outdoor in der Ladenpassage im Sockelgeschoss stecken geblieben.
  • Als die SVP vor einem Jahr das Referendum gegen das Budget der Stadt Luzern, schrieb ich die beiden Einträge Stop the race to the bottom und Die SVP macht aus dem Staat Gurkensalat. Nachdem die SVP der Stadt Luzern auch mit ihrem Referendum gegen die geplante Steuererhöhung grandios gescheitert ist, hatte ich vor, eine Gibsgäbeli-Analyse zu verfassen.
  • Im Herbst sind wir mit dem Voralpenexpress nach St. Gallen gefahren, die Bilder für den Teil II der Hymne auf den Voralpenexpress sind recht schön — nur der Text dazu hat sich nicht von selber geschrieben...
  • Über die Sommerferien im Tessin habe ich einige Einträge verfasst, doch fehlen immer noch zwei, drei schöne Wanderungen, die ich noch nicht verbloggt habe. Schade, denn die Ferienblogs von Frau Frogg und mir bilden die textliche Basis für ein Ferien-Fotobuch, das noch nicht einmal angefangen ist.
  • Bei den Offline-Beiträgen sind zwei angefangene Listen mit Video- und Soundlinks zum Buch 1001 Songs, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist — ein Projekt, das grosse Chancen hat, in Kulturflaneurs ewigen Jagdgründen zu landen.
  • Immer noch offline ist auch ein angefangener Eintrag aus dem letzten — bald vorletzten — Jahr mit dem Titel "Ein Kunstklotz als Werbung für Luxuswohnungen", den ich schon wegen der Überschneidung meiner Themenbereiche Kultur und Stadtentwicklung unbedingt noch fertigstellen will, aber eben...
... der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. In diesem Sinne wünsche ich allen guten Rutsch und ein glückliches Neues Jahr.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Keine Weihnachtsgans...

Heuer wollen die Festtagsessen kein Ende nehmen, so dass wir nach einem Raclette und Fleisch vom Tischgrill bei meiner Cousine sowie einem Rollschinkli mit Pommes Frites aus dem Ofen bei Frau Froggs Eltern Lust auf ein leichteres Weihnachtsmenu hatten. Voilà:

Das Weihnachtsmenü 2012

Linsensalat mit mariniertem Ziegenkäse

* * *

dazu ein St. Saphorin,
ein weisser Chasselas aus dem Lavaux

* * *

Eglifilets Zuger Art
Salzkartoffeln

* * *

Orangen-Datteln-Salat
mit Amaretto di Saronno



Das Rezept für den Linsensalat mit mariniertem Ziegenkäse stammt aus der Coopzeitung — Frau Frogg hat den Run auf schwarze Linsen beschrieben, den das Rezept in der auflagenstarken Kundenzeitung des Lebensmittelhändlers auslöste. Diesmal war der Einkauf entspannter, weil wir schwarze Beluga-Linsen noch zu Hause hatten. Die raffinierte Mischung aus Bohnen, Linsen und rohem Fenchel und der marinierte Ziegenkäse machen diesen Salat zu einem Gedicht.



Zum köstlichen Weisswein aus Chasselas-Trauben — ein St. Saphorin aus dem Lavaux am Genfersee — schreibt Verkäuferin Coop: "Helles Strohgelb mit grünen Reflexen, feingliedriges Bukett, attraktive Pfirsichnuancen, leicht hefig, mineralisch mit frischen Blütenduftaromen, frisch im Gaumen, angenehm weich strukturiert, delikate Aromatik." Konkurrent Denner hingegen beschreibt seinen St. Saphorin mit: "Helles Goldgelb. Duftet intensiv nach Ananas, mit einer feinen Zitrusnote. Im Körper strukturiert, mineralisch und süffig." Unser Weisswein hatte tatsächlich eine Farbe zwischen Stroh- und Goldgelb, aber wir konnten weder die Pfirsichnuancen noch die Blütenduftaromen oder den Ananasduft feststellen — süffig war der Saint Saph und passte auch zum zweiten Gang:



Die Eglifilets nach Zuger Art sind dank der Kräuter-Weissweinsauce wirklich etwas Feines. In meinem Rezept heisst es allerdings, man solle die Fischfilets nicht 19, sondern nur 10 Minuten ziehen lassen — und tatsächlich: das reicht auch. Als Kräuter verwendeten wir Dill, Peterli und Schnittlauch...



Das Dessert nahmen wir erst nach einem Verdauungsspaziergang rund um den Rotsee — ein Orangen-Datteln-Salat mit Amaretto di Saronno ist simpel, aber immer wieder gut, auch wenn Frau Frogg meinte, der Amaretto verleihe dem Dessert einen leicht "künstlichen" Geschmack.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Halbe Aussicht

Es ist wieder einmal so weit: Wie schon im Februar sind wir eingeschneit. Die Dachfenster sind voll Schnee — und wir fühlen uns wie in einer beheizten Schneehöhle. Wenn der Schnee auf den glatten Fensterflächen nach unten rutscht, dann ist wenigsten die halbe Aussicht wieder da...

In der Schneehöhle: keine Aussicht von meinem Bett, ...



... die halbe Aussicht über dem runtergerutschten Schnee ...



... schliesslich die ganze Aussicht aus dem geöffneten Dachfenster:

Das winterliche Panorama vom Dachfenster, aufgenommen am 8.12.2012 um 8 Uhr 50 — zum Vergrössern aufs Bild klicken!

Dieses Panorama war mit erheblichem Aufwand verbunden, war es doch nicht zu vermeiden, dass eine Menge Schnee durchs geöffnete Fenster in die Wohnung fällt...

Sonntag, 2. Dezember 2012

outdoor indoor outdoor

Letzten Mittwoch gab mir eine Freundin eine tolle Führung durch die neuen Gebäude der Pädagogischen Hochschule Zürich. Der neue Gebäudekomplex steht auf Baufeld A eines ganzen Quartiers, das bis 2020 etappenweise neben Geleisen des Zürcher Hauptbahnhofs hochgezogen wird. Die Führung begann im Sockelgeschoss, wo eine Ladenpassage die Europaallee mit der Lagerstrasse verbindet. Die Läden verkaufen Ausrüstung für Outdoor-Tätigkeiten vom Wandern übers Trekking bis zum Klettern — der Gegensatz zwischen künstlicher Indoor-Welt dieser Outdoor-Läden und der freien Natur, für die das Equipment verkauft wird, könnte nicht grösser sein.


Die Europaallee-Passage, rechts der Transa Flagship Store, der als Outdoor-Warenhaus auf 3000 Quadratmetern alles bietet, "was dein Abenteurerherz begehrt" (Eigenwerbung Transa).

Um den krassen Gegensatz zwischen Kunst-Welt und Natur-Welt zu vermindern, wird die Natur multimedial in diese künstliche Outdoor-Shopping-Zone zurückgeholt: Die Decke der Einkaufspassage wird mit 16 Projektionen bespielt, die saisonal verändert werden können und inhaltlich aus fünf verschieden Bereichen der Natur (Wüste, Alpen, Meer, Regenwald und Wiese) stammen — das Konzept der medialen Bespielung hat die iart interactive ag erarbeitet. Die Natur wird aber auch akustisch in die Indoor-Passage zurückgeholt: Passend zu den Projektionen sind "zum Beispiel Grillenzirpen, Meeresrauschen, raschelndes Laub oder Tierstimmen" zu hören. Die 24-Kanal-Klanginstallation stammt aus der Klangküche von Idee und Klang. Als wir da waren, krächzten — passend zum hochnebelartigen Himmel über den Tannenbäumen — Raben durch die Eurapaallee-Passage.

Die Entfremdung von der Natur ist anscheinend so weit fortgeschritten, dass wir urbanen Menschen beim Einkauf von Outdoor-Equipment als Vorbereitung aufs nächste Naturerlebnis multimedial auf Natur eingestimmt werden müssen — so verkommt Natur zu einem indoor konsumierbaren Surrogat.

Freitag, 23. November 2012

Fuck Facebook!

Heute habe ich mich massiv über Facebook geärgert. Facebook hat Mitte August als Reaktion auf anhaltende Kritik, dass man auf Facebook eigene Bilder nicht endgültig löschen konnte, sein Speichersystem für Bilder geändert. Drei Jahre hat Facebook gebraucht, um die eigenen Server "vergesslicher" zu machen. "Besser spät als nie!", schrieb www.n-tv.de. Allerdings hat Facebook mit der Veränderung des Speichersystems auch sämtliche Bilder verschoben und umbenamst — mit der ärgerlichen Folge, dass meine eigenen Fotos, die ich auf Facebook ins Netz gestellt und in Blog-Einträgen verwendet habe, seither nicht mehr gefunden werden. Fuck Facebook!



In meinem Beitrag Jungfraujoch — sold out! beispielsweise erschienen 8 von 13 Bildern nicht mehr und ich musste den Eintrag in mühsamer Kleinarbeit rekonstruieren. Und das ist längst nicht der einzige Beitrag, der von dieser Facebook-Attacke gegen meine eigenen Bilder betroffen ist — insgesamt sind aus fast 20 Einträgen über unsere Reisen nach Wien und in die Türkei über 70 Bilder "verschwunden".

Dass Bilder aus anderen Internetquellen in alten Blog-Beiträgen plötzlich nur noch mit einem leeren weissen Rahmen erscheinen, liegt in der unbeständigen Natur des Internets. Dieses Risiko lässt sich nur vermeiden, indem man diese Bilder auf dem eigenen Server sichert. Aber dass die Links auf Bilder in den eigenen Foto-Alben auf Facebook nicht mehr funktionieren, ist mehr als ärgerlich und wieder einmal eines dieser überflüssigen, Zeit raubenden Beschäftigungsprogramme.

Und die Moral von der Geschicht': Trau dem Facebook nicht! Sie gilt eigentlich auch für jeden anderen Gratisspeicherplatz auf dem World Wide Web, der ebenso mir nichts, dir nichts aufgelöst oder an einen anderen Ort hin verschoben werden kann.

Donnerstag, 22. November 2012

Mini-Fondue

Ein Rezept oder viel mehr eine Zubereitungsidee von Mitarbeiterinnen im Kreuz Solothurn: Man nehme einen Mini-Caprice, die kleinere Ausgabe des Caprice des Dieux, des europaweit vermarkteten französischen Weichkäses, und lege ihn auf einem ofenfesten Teller in den vorgeheizten Backofen. Man warte, bis sich der Käse im Innern so stark erhitzt, dass sich der Deckel wölbt. Dann muss man nur noch den Deckel abschneiden — und fertig ist das Mini-Fondue.



Eine Warnung: Man warte nicht zu lange, bis man den geblähten Käse wieder aus dem Ofen nimmt, denn wer weiss schon, was passiert, wenn der kochende Käse die weiche Rinde zum Platzen bringt. Aber sonst: Einfach in der Zubereitung, kein Käsegeruch in der ganzen Wohnung wie beim Fondue und die "Fondue-Pfanne" bzw. die leergegessene Weichkäserinde lässt sich ebenfalls essen — ein heisser Tipp für kalte Tage!

Ach ja: Wer in seinem Browser nicht www.capricedesdieux.ch, sondern www.capricedesdieux.de, www.capricedesdieux.at oder
www.capricedesdieux.fr eingibt, erhält einen interessanten Einblick in die Vermarktungsstrategien von Weichkäse...

Dienstag, 13. November 2012

Doppelter Hochnebel

Jetzt ist wieder die Jahreszeit, in der es in den Wettervorhersagen heisst: "Unten grau, oben blau." Gemeint ist die winterliche Hochdrucklage, die im schweizerischen Mittelland einen Kältesee entstehen lässt, an dessen Obergrenze sich eine Nebelschicht bildet. Unter dem Hochnebel ist der Himmel grau, darüber blau. Doch heute war doppelter Hochnebel angesagt: also unten grau, oben auch grau.

Bei der Stockhütte oberhalb des Vierwaldstättersees sah dies um 13 Uhr 30 so aus:


Unten grau, oben grau, aufgenommen von der Webcam bei der Stockhütte (1286 m.ü.M.) — Bildquelle: www.klewenalp.ch

Heute ging der obere graue Deckel bei der Stockhütte nie weg, doch nur wenige Kilometer entfernt, 359 Meter höher und eine Stunde später bot sich der für diese Jahreszeit typische — und für diejenigen unter dem Hochnebel ärgerliche — Anblick mit Nebelmeer und blauem Himmel:


Unten grau, oben blau, aufgenommen von der Webcam auf der Klewenalp (1645 m.ü.M.) — Bildquelle: www.klewenalp.ch

Ob einfacher oder doppelter Hochnebel ist mir eigentlich egal, lieber wäre mir, diese trübseelig machende Wetterlage würde weniger häufig vorkommen. Ich hoffe deshalb, dass die gegenwärtige Tendenz zu weniger Nebeltagen im Mittelland weiterhin anhält:


Anzahl Tage mit Nebel im Mittelland — Bildquelle und Artikel zur Tendenz zu weniger Nebeltage: www.meteoschweiz.admin.ch

Die 2008 von Lukas von Dach am Geografischen Institut der Universität Bern veröffentlichte Diplomarbeit zur Nebelhäufigkeit in der Schweiz gibt jedenfalls zur Hoffnung Anlass: Seit 1971 verminderte sich die Nebelhäufigkeit um rund 5 Tage pro Jahrzehnt.
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